Für all jene, die ihr Verständnis der buddhistischen Lehren vertiefen möchten, bieten wir den begleiteten Online-Kurs „Humanistischer Buddhismus – Die Chan-Lehre von Meister Sheng Yen“ an. Dieser umfasst sechs Module verteilt über zwei Jahre. Dieser Kurs ist eine Gelegenheit, die Lehre des bedeutenden Chan-Meisters und Meditationslehrers Sheng Yen kennenzulernen. Meister Sheng Yen hat einen reformierten humanistischen Buddhismus entwickelt, in dem er die traditionellen buddhistischen Lehren und Praktiken integriert zu einem einheitlichen jedoch vielfältigen Chan (der chinesische Ursprung von Zen). Er vertritt Praxismethoden, die ganz spezifisch Chan sind, nämlich «plötzlich» und pragmatisch im Alltag anwendbar. Die Grundlagen des Kurses bilden der frühe Buddhismus, die Schriften des «grossen Fahrzeugs» sowie die spezifisch chinesischen Lehren. Wir lernen somit im Verlauf des Lehrgangs die wesentlichen Teile der gesamten buddhistischen Lehre kennen.

Humanistischer Buddhismus – Die Chan-Lehre von Meister Sheng

Dieser Kurs ist eine Gelegenheit, die Chan-Lehre von Meister Sheng Yen kennenzulernen. Diese Lehre bildet die Integration der traditionellen buddhistischen Lehren und Praktiken in eine vereinheitlichte, jedoch vielfältige Form von Chan. Die Grundlagen des Kurses sind die Āgamas des Frühbuddhismus und das Abhidharma, Mādhyamaka, Yogācāra und Tathāgatagarbha (Buddha-Natur) sowie die chinesischen Tiantai- and Huayan-Lehren. Doch vertritt Meister Sheng Yen Praxismethoden, die durch und durch Chan sind, das heisst «plötzlich» und pragmatisch im Alltag anwendbar. Somit lernen wir im Verlauf des Lehrgangs die wesentlichen Teile der buddhistischen Lehre kennen.

Allgemeine Informationen

  • Vielleicht hast du dich aus Interesse oder auf Grund eines Unbefriedigt-Seins auf die Suche nach einem Weg gemacht, der zu mehr Stille, innerem Frieden und Weisheit führt. Durch die eigene Erfahrung merken wir, ob uns ein bestimmter Weg zusagt und inspiriert. Zuerst spielt der buddhistische Hintergrund meist keine besondere Rolle. Nach und nach kann ein Interesse an der Lehre, die hinter der Praxis und den Lehrenden steht, entstehen. Hier kann das Studium des Humanistischen Buddhismus eine nachvollziehbare Struktur bieten.
  • Was umfasst die Lehre des Humanistische Chan Buddhismus? Wir lernen die wichtigsten buddhistischen Richtungen mit ihren Hauptlehren und ihren relevanten Entwicklungen kennen. Wir erfahren, wie diese Lehren in den Chan-Buddhismus einbezogen werden. Die verbindenden Grundaussagen sind das bedingte Entstehen und die Leere (śūnyatā) von allem Existierenden. Diese beiden Lehren durchdringen den Frühbuddhismus und den Mahāyāna-Buddhismus sowie die chinesischen Lehren von Tiantai und Huayan, wie vor allem Chan. Sie führen wie ein roter Faden durch unser Studium.
  • Der Aufbau des Lehrgangs ist chronologisch, von Buddha Shakyamuni bis zum Humanistischen Chan Buddhismus heute.
  • Es wird immer wieder aufgezeigt, wie Meister Sheng Yen die jeweiligen Lehren in den Humanistischen Chan Buddhismus integriert.
  • Nach Abschluss des Studiums werden die Lernenden die Lehre und die Praxis Buddhas und des Humanistischen Chan Buddhismus besser kennengelernt und Impulse erhalten haben für eine fundierte, authentische Praxis und die Gestaltung ihres Alltags.
  • Das Studium kann dazu führen, buddhistische Schriften besser zu verstehen und aufgrund von Wissen, Verständnis und Erfahrung offen zu werden für den Dialog mit anderen Praktizierenden, intertraditionell sowie interreligiös.

Vorwort von Chan She

hildi2022 Ich freue mich, dass du dich für das Studium des Humanistischen Chan-Buddhismus interessierst. Ich möchte mit diesem Lehrgang weitergeben, was ich durch meine persönliche Praxis in der christlichen Kontemplation, im japanischen Zen sowie im Humanistischen Chan erfahren und lernen durfte. Die Lehr-Übertragung von Meister Sheng, die Textstudien des Chan-Lehrer-Trainings (von Guo Gu) mit der anschliessenden Verfestigung in vielen Studien-Wochenenden und die dreimalige Durchführung eines vierjährigen Studienganges für angehende Chan-Lehrer bilden die Basis für mein online-Lehrangebot. Mein Masterstudium in Religionswissenschaft mit dem Hauptgebiet chinesischer Buddhismus ermöglicht mir, die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Lehrgang einzubringen. Chang She (Hildi Thalmann) Die Lehre des Humanistischen Chan-Buddhismus von Meister Sheng Yen kam als bereits reformierte Tradition in den Westen. Um die Jahrtausendwende erkannte Meister Sheng Yen die Notwendigkeit, auf der Grundlage der Reformen im chinesischen Buddhismus seit dem 19. Jahrhundert die Lehre des Humanistischen Chan Buddhismus klar zu formulieren. Sein Chan unterscheidet sich vom Chan der Gong’an-Geschichten und vom Zen, das sich in Japan entwickelt hat. Mit seiner Neuformulierung fördert er die reichen Werte des chinesischen Buddhismus und vermittelt eine ansprechende und moderne Buddha-Lehre. Sie harmonisiert den Buddhismus durch Chan, indem sie die wichtigsten buddhistischen Traditionen verbindet und sowohl die Lehre wie die Praxis betont. Durch diese Neu-Interpretation wurde Chan fähig, die eigene Vision als unabhängige Übertragung, getrennt von den doktrinären Schriften, mit plötzlichem Zugang zum spirituellen Erwachen zu verwirklichen. Meister Sheng Yen: «Meine Lehren beruhen auf dem indischen Buddhismus. Der chinesische Chan-Buddhismus schliesst den gesamten Buddhadharma ein. Er hat keine spezifischen Lehren, die ihn eingrenzen, sondern ist die gemeinsame Lehre der drei Fahrzeuge. Das chinesische Chan ist inklusiv, für alle Menschen relevant und in hohem Masse anpassungs-fähig an kulturelle Veränderungen. Die Chan-Lehren umfassen unsere pluralistische moderne Gesellschaft, unsere Kulturen und religiösen Identitäten und sind universell relevant als gemeinsamer kultureller Wert der Menschheit.» Diese Neu-Formulierung des Chan-Buddhismus führte 2006 zur Gründung der Dharma-Trommel-Linie. Damit werden zwei Ziele verfolgt:
  1.  Die Lehre des Buddhismus mit der Praxis von Chan zu harmonisieren.
  2.  Eine Brücke zwischen dem Chan-Buddhismus und den anderen buddhistischen Richtungen zu bauen und die Stärken der anderen Formen wie auch unserer eigenen Tradition zu nutzen und zu fördern.
Die Dharma-Trommel-Linie beruht auf dem Fundament des chinesischen Chan-Buddhismus, der nicht an die Fesseln von Worten und Sprache gebunden ist, und sie ist auch nicht von der akademischen Forschung abkoppelt. «Die Gründung der Dharma-Trommel-Linie geschah zum Nutzen der vier Versammlungen von Mönchen, Nonnen, Laienmännern und Laienfrauen. Die Aufgabe ist, den chinesischen Chan-Buddhismus wiederzubeleben, das Erbe zu übernehmen und die Zukunft zu inspirieren sowie allen fühlenden Wesen von Nutzen zu sein.»

Aufbau des Studiums

Das Studium ist folgendermassen aufgebaut:

  1. Buddhismus in Indien: Frühbuddhismus und die daraus entstandenen Schulen. Aus dem Theravāda-Buddhismus werden die spezifischen Meditationsmethoden und die Reformen ab dem 19. Jahrhundert behandelt. Mahāyāna, das «grosse» Fahrzeug, wird mit Mādhyamaka, Yogācāra und Tathāgatagarbha ausführlich dargelegt.
  2. Buddhismus in China: Die Schulen von Tiantai und Huayan sowie der Bodhisattva-Weg werden dargelegt. Vorgestellt werden auch Daoismus und Konfuzianismus, die beiden chinesischen Philosophien.
  3. Chan: Behandelt werden die Anfänge mit den sechs Chan-Ahnen und das Plattform-Sutra. Dann folgen das ‘Klassische’ Chan und die Caodong-Linie mit den 5 Stufen des Erreichens sowie die Linji-Linie mit den Begegnungsdialogen, die später zu den gong’an (jap. Koan) und huatou führten. Wir lernen das Entstehen der weiteren Chan-Linien und der spezifischen Chan-Methoden in der Song-Zeit kennen. Anschliessend werden die Reformen im 17. Jahrhundert und erneut ab dem 19. Jahrhundert, sowie der Humanistische Chan-Buddhismus von Meister Sheng Yen ausführlich dargelegt.
  4. Ein Modul ist dem Einschluss der Frauen in die verschiedenen buddhistischen Richtungen gewidmet.
  5. Buddhismus in Tibet (Vajrayāna), in Japan, Korea und Vietnam wird im sechsten Modul besprochen.

Vorgesehen sind 6 Module verteilt über 2 Jahre. Jedes Modul umfasst 6 Lektionen im Zeitraum von 3 Monate. Die Lektionen werden in 2-wöchigen Abständen per Mail zugestellt. Zu jedem Modul gibt es einen oder mehrere Haupt-Texte, die ausführlich besprochen werden und zu denen Kommentarliteratur empfohlen wird

Fragen, die bei der Durcharbeitung der Texte entstehen, können an den jeweils nach 2 Lektionen angebotenen Zoom-Treffen besprochen werden.

Nach jedem Modul wird eine Besprechung vor Ort und online angeboten. Fragen werden beantwortet und die vermittelten Grundlehren besprochen. Wir erörtern, inwiefern das Gelernte meine ganz persönliche Praxis betrifft.

Allgemeine Informationen

  • Teilnahme: Alle Praktizierende, die ein Interesse daran haben, die Lehre des Humanistischen Chan Buddhismus von Meister Sheng Yen kennen zu lernen, können an diesem Kurs teilnehmen.
  • Idealerweise sollten die Module in der angegebenen Reihenfolge besucht werden. Jedes Modul kann jedoch auch einzeln gebucht werden.
  • Die einzelnen Lektionen werden per Mail zugestellt.
  • Kosten: CHF 120 pro Modul, also für drei Monate, resp. CHF 20 pro Lektion. Ermässigung möglich je nach persönlichen Verhältnissen.
  • Beginn: Jeweils Januar und August. Die vorgesehene Zeit ist nicht verbindlich. Alle Teilnehmenden können in der eigenen Geschwindigkeit vorgehen.
  • Der Aufbau der Module ist im Lehrplan ersichtlich.
  • Für jedes Modul gibt es eine Einführung. Ein oder mehrere Haupt-Texte und in den ersten drei Modulen ein Kommentartext dazu bilden die Grundlage. Die Lektüre dieser Texte ist dringend empfohlen.
  • Die einzelnen Lektionen geben eine umfassende Darstellung des behandelten Themas.
  • Am Ende jedes Moduls wird dargelegt, wie Meister Sheng Yen die besprochenen buddhistischen Richtungen in seine Lehre integriert. Es gibt auch eine Rubrik: Überlegungen und Fragen zu diesem Thema, gedacht zur Selbstreflexion.
  • Kursbestätigung: Am Ende des Lehrgangs wird ein Zertifikat ausgestellt.
  • Der gesamte Lehrgang unterliegt dem Copyright von Chan Bern. Kopieren und weitergeben, auch auszugsweise, bedarf der Zustimmung der Lehrenden.
Vermittelnde: Hildi Thalmann (Chang She) und Assistierende von Chan Bern

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